Fortbestehensprognose für Unternehmen

Ein Muss bei Überschuldung

Eine Fortbestehensprognose ist dann notwendig, wenn ein Unternehmen sich bereits in einer Krise befindet, die sich mit finanziellen Einschränkungen bemerkbar macht. Die Prognose dient dazu, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens zu untersuchen und ein Gesamturteil über dessen wirtschaftlichen Zustand zu erstellen. Nur dadurch wird ermöglicht, die weitere geschäftliche Planung zu vollziehen und im besten Fall eine noch größere Krise zu vermeiden. Die Fortbestehensprognose trifft fundierte Aussagen darüber, ob die Zahlungsfähigkeit langfristig gewährleistet ist beziehungsweise, ob Sanierungs- oder Restrukturierungspotenzial besteht.

Fortbestehensprognose schützt vor Insolvenzverschleppung

Unverzichtbar ist dieses Verfahren vor allem, weil es aus Haftungssicht von eminenter Bedeutung ist, zu wissen, ob ein Insolvenzgrund vorliegt. Nur so kann sich ein Geschäftsführer dem Tatbestand der Insolvenzverschleppung entziehen.

WANN IST EIN UNTERNEHMEN INSOLVENZGEFÄHRDET?

Zahlungsunfähigkeit: die liquiden Mittel reichen über einen längeren Zeitraum nicht aus, um fällige Verbindlichkeiten innerhalb der Zahlungsfrist zu bedienen
Überschuldung: negatives Eigenkapital (zu Liquidationswerten). Mit der rechtzeitigen Erstellung einer (positiven) Fortbestehensprognose kann der Vorwurf einer schuldhaften Verzögerung des Konkursantrages vermieden werden.

Aus Haftungsgründen – zur Erhöhung der Glaubwürdigkeit der Prognose in einem späteren Haftungsprozess – ist die Einschaltung eines qualifizierten externen Beraters absolut vorteilhaft. (aus „Leitfaden Fortbestehensprognose“ der Wirtschaftskammer Österreich)

Wann ist eine detaillierte Fortbestehensprognose geboten?

Je früher die Krisensituation erkannt und entsprechende Schritte eingeleitet werden, desto besser stehen die Chancen, durch ein Turnaround Management oder einen Restrukturierungsprozess das sprichwörtliche Ruder herumzureißen.

Klare Anzeichen, die eine Fortbestehensprognose erfordern, sind:

  • Negatives Eigenkapital (im Entwurf) des letzten Jahresabschlusses
  • Aufzehrung des Eigenkapitals bei anhaltend negativen Ergebnissen
  • Handfeste Krisensymptome, die eine weitere Verschlechterung der Unternehmenssituation erwarten lassen müssen

 

Ursachen hierfür können sein:

  • Entzug finanzieller Unterstützungen durch Gläubigerbanken, Lieferanten, etc.
  • Häufung der Unfähigkeit, Zahlungen an Gläubiger sofort bei Fälligkeit zu leisten
  • Verlust eines Hauptabsatzmarktes, Verlust von Hauptlieferanten oder wesentlichen Kunden
  • Anhängige Gerichts- oder Aufsichtsverfahren gegen das Unternehmen, bei deren negativem Ausgang die Erfüllung der Ansprüche offensichtlich unmöglich erscheint
  • Engpässe bei der Beschaffung wichtiger Vorräte

 

Was ist eine positive Fortbestehensprognose?

Ziel der Fortbestehensprognose ist es, durch eine integrierte Planrechnung nachvollziehbar darzustellen, ob ein Unternehmen in absehbarer Zeit wieder Gewinne erwirtschaften wird. Für eine positive Fortbestehensprognose kommt es auf Basis realistischer Zukunftserwartungen darauf an, ob die Zahlungs- und Lebensfähigkeit des Unternehmens mit zumindest „überwiegender Wahrscheinlichkeit“ anzunehmen ist. Diese Prognose kann abgegeben werden, wenn über einen Zeitraum von zumindest  einem Jahr keine Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung eintritt und auch in Zukunft keine weitere Zahlungsunfähigkeit droht.

Inhalt einer Fortbestehensprognose

Die Fortbestehensprognose besteht aus mehreren Phasen, Analysen und Planungen. Das Team von AVATAR besteht aus Spezialisten in diesem Bereich, die Unternehmen vom Anfang bis zum Ziel begleiten. Die Prognose umfasst folgende Bestandteile:

Analyse des Unternehmensstatus und seines Umfeldes:

– Aktuelle Lagebeurteilung
– Unternehmenssituation (Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage)
– Gesamtwirtschaftliche Rahmensituation und Branchenentwicklung
– Feststellen des Krisenstadiums und Krisen-ursachenanalyse
– Stakeholderkrise, strategische Krise, Erfolgs-krise, Liquiditätskrise

Darstellung der Primärprognose

Hat den Zweck zu belegen, dass mittelfristig (6 Monate bis 1 Jahr) ausreichend liquide Mittel zur Fortführung des Geschäftsbetriebes vorhanden sind. Dazu muss ein detaillierter Liquiditätsplan samt Erläuterungen erstellt werden.

Darstellung der Sekundärprognose

Hat den Zweck zu belegen, dass das Unternehmen nachhaltig (2 bis 3 Jahre) positive Ergebnisse erwirtschaften kann und dass durch Umsetzung eines Maßnahmenplans ein erfolgreicher Turn Around geschafft werden kann. Inhalte sind:

– Sanierungs- oder Unternehmenskonzept
– Darauf basierende integrierte Planung für den Prognosezeitraum
– Finanzierungsmaßnahmen und allfällige externe Sicherstellungen für Gläubiger
– Kontinuierliches Controlling (Berichtswesen) inklusive Analyse der Ergebnisse
– Angaben zur Umsetzung und Kontrolle des Sanierungs- oder Unternehmenskonzeptes

Prognoseergebnis

Das Prognoseergebnis ist die Conlusio aus Primär und Sekundärprognose und hält fest, unter welchen Umständen ein nachhaltiger Fortbestand des Unternehmens mit überwiegender Wahrscheinlichkeit gegeben ist.

WAS UNTERNEHMEN VON UNS ERWARTEN DÜRFEN

Wir stehen unseren Kunden in der Krisenphase und während der Fortbestehensprognose als verlässliche und starke Partner zur Seite. Diese Zeit ist für die Geschäftsleitung nicht einfach und mit vielen Formalitäten und Hindernissen verbunden. Unsere Experten sind für solche Situationen geschult und gehen derartige Aufgaben mit der richtigen Mischung aus Pragmatik und Engagement an. Verlässlichkeit und gegenseitiges Vertrauen hat für uns höchste Priorität.